Der Südkreuz-Kiez

Das Südkreuz Berlin wird allmählich ein eigener Kiez mit mit Gastronomie, Geschäften, vielen Büros und noch mehr Wohnungen. Noch ist es nicht soweit, es ist aber abzusehen.

Profitieren wird davon auch die sich nördlich an das Berliner Südkreuz anschließende Rote Insel zwischen dem Euref-Gelände und der Wilhelm-Kabus-Straße. Schon jetzt sind die Pizzeria Luna und die kleinen Bäckerläden beliebt bei den neuen Bewohnern des Südkreuz-Kiezes.

Baustellen Berlin Südkreuz

Der Südkreuz-Kiez geht nahtlos in den nördlich gelegenen Rote-Insel-Kiez über. Die Rote Insel ist die umgangssprachliche Bezeichnung für einen Ortsteil im Bezirk Schöneberg. Als solche gehört die Insel zum siebenten Berliner Verwaltungsbezirk mit dem Namen Tempelhof-Schöneberg.

Auf dem Berliner Stadtplan ist der Rote-Insel-Kiez leicht innerhalb eines markanten Dreiecks zu finden, das von Bahnlinien in der südwestlichen Ecke des Stadtzentrums begrenzt wird. Aufgrund der tiefen und breiten Gräben, die für die Gleisanlagen der Züge und der Stadtbahn ausgehoben wurden, ist dieser Teil Schönebergs nur über eine der vielen Brücken zu erreichen, die die Gleise überspannen und das Gebiet zu einer „Insel“ machen. Auch die relative Abgeschiedenheit von den angrenzenden Teilen Berlins ist ein wichtiger Grund dafür, dass das Gebiet als Insel gilt. Es zeichnet sich vor allem durch seine besondere Geschichte aus und ist eher bezeichnend für die starken Kontraste, die die moderne deutsche Geschichte seit 1871 aufweist. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war etwa die Hälfte des Inselgebiets durch die intensive Nutzung durch die preußische Armee geprägt, während die andere Hälfte ein ausgesprochenes Arbeiterviertel war, das von Wählern linker Parteien dominiert wurde (daher das „Rot“).

Da die Insel die alliierten Luftangriffe während des Zweiten Weltkriegs nahezu unbeschadet überstanden hat, konnte sie sich bis heute viel von ihrem unverwechselbaren Flair bewahren. Es ist heute ein eher gemischtes Viertel, das von Bewohnern unterschiedlichster ethnischer Herkunft bevölkert wird, mit einem gewissen unaufdringlichen Bohème-Charme, aber ohne die leicht exaltierten Manierismen, die so typisch für die „hipperen“ Viertel des Nachwende-Berlins sind.

Die bekannteste Berühmtheit, die mit dem Kiez in Verbindung gebracht wird, ist Marlene Dietrich, die am 27. Dezember 1901 in der Leberstraße 65 (damals Sedanstraße) geboren wurde. Die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef, wohnte in der gleichen Straße, in der Dietrich geboren wurde, in der Leberstraße 33. Beide Frauen sind bis heute fester Bestandteil der lokalen Folklore der Insel. Auch Alfred Lion, unter Jazz-Liebhabern bekannt als Gründer des legendären Plattenlabels Blue Note, wurde in der Nachbarschaft geboren.

Das Photo wurde im Februar 2021 aufgenommen.